Leonard Zink (Nr. 7) ist eines von zwei HVNB-Talenten im Kader der U18-Nationalmannschaft. Foto: EHF/Stefan Ivanovic

U18 findet mit verdientem Sieg zurück in die Spur

Mit einem 35:31-Sieg gegen Serbien hat das deutsche Team bei der U18-Europameisterschaft in Montenegro die Hauptrunde abgeschlossen.

Deutschlands U18-Handballer befanden sich vor dem dritten EM-Zwischenrundenspiel in Montenegro in einer ungewohnten Situation. Zwei Niederlagen, die sie gegen Ungarn und Dänemark kassiert hatten, in Folge mussten sie in ihrer Nationalmannschaftszeit bis dato noch nicht hinnehmen. So war gegen Serbien neben den physischen Anforderungen auch der Kopf gefragt. Und der spielte mit. Auch in der Phase gegen Mitte der ersten Halbzeit, als das DHB-Team mit 10:13 ins Hintertreffen geriet (22.). Bis dahin hatte der Verlauf mit anfänglicher Führung und einem Durchhänger nach einer Viertelstunde der Dänemerk-Partie geähnelt. Aber diesmal ließ sich die Mannschaft von Emir Kurtagic davon nicht unterkriegen. „Wir haben wieder einige freie Bälle vergeben, aber im Gegensatz zu den zurückliegenden Spielen diesmal die Ruhe bewahrt und unser Spiel durchgezogen. Es war stark, wie wir mit der leichten Verunsicherung umgegangen sind”, sagte der Trainer. Vom Kreis – anfangs mit Kapitän Bennet Strobel und später Tim Schröder – ging viel Torgefahr aus. Das Duo stand nach 30 Minuten bereits bei neun Treffern. Auch Jan Mudrow kehrte aus dem linken Rückraum mit hoher Quote und einigen Vorlagen zu alter Stärke zurück. Auf serbischer Seite trumpfte die Rückraum-Achse mit Vukasin Pavlovic, Ognjen Cenic und Uros Stankovic auf.

Die Endphase des ersten Abschnitts gehörte dann wieder Deutschland. Der starke Schröder glich zum 15:15 aus (29.) und Phileas Daniel hinterließ mit der letzten Aktion vor dem Kabinengang einen bleibenden Eindruck. Beim letzten direkten Freiwurf knickte er gelenkig nach rechts ab und stellte die 17:16-Führung her. Weil Daniel in dieser Situation gleichzeitig auch noch eine serbische Zeitstrafe zog und kurz nach Wiederbeginn direkt eine zweite folgte, konnte Deutschland in Zwei-Mann-Überzahl starten. Diese hatte zunächst keinen großen Einfluss aufs Spiel, aber danach ging die Post ab. Mudrow, Tom Wolf und Schröder erhöhten auf 22:18. Serbien schienen gegen die immer besser verteidigende DHB-Abwehr Körner und Ideen auszugehen. Wolf markierte das 27:21 (49.), woran sich ein 3:0-Lauf des Teams vom Balkan anschloss. Ein letztes Aufbäumen, es blieb nur ein kurzes Strohfeuer. Mudrows Siebenmeter zum 29:25 (53.) beruhigte die Gemüter, das 31:26 durch Leonard Zink nach der Auszeit erst recht (55.). Kurtagic: „Wir haben in der zweiten Halbzeit großartig verteidigt und im Angriff die Geduld bewahrt.”

Der verdiente 35:31-Sieg bedeutet für die deutsche Mannschaft hinter Ungarn und Dänemark den dritten Platz in der Hauptrundengruppe G. Somit endet das Turnier am Freitag und Sonntag mit zwei Partien in der Platzierungsrunde um die Ränge fünf bis acht. Erster deutscher Gegner wird am Freitag ab 12 Uhr Norwegen sein. Auch die letzten beiden deutschen EM-Einsätze gibt es im kostenpflichtigen Livestream auf www.solidsport.com zu sehen.

Serbien: Zekic, Simic, Jokic, Stankovic (8), Tot Meljkuti, Borojevic, Petkovic, Pavlovic (6), Cavic, Drasko (4/3), Simulija, Stankov (5), Cenic (8/1), Brkic, Milosevic, Mrdjan.
Deutschland: Stieglitz, Guretzky – Krügele (3), Grüner (2), Sprößig, Zink (3), Wolf (2), Voß (1), Mudrow (8/2), Strobel (4), Karrenbauer, Wanjura, Schröder (8), Kusche, Daniel (2), Ciudad Benitez (2).
Schiedsrichter: Ruud Geraets/Paul Geraets (Niederlande).
Zeitstrafen: 4:2.
Siebenmeter: 4/4:3/2.

René Weiss / Handball.net

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