Gesellschaftliches Engagement

Handball geht in Niedersachsen und Bremen schon lange über das reine Spielen hinaus, sodass der Verband sich auch mit anderen Themen des gesellschaftlichen Lebens befasst. Er stützt seine Arbeit auf drei Säulen: Spielen, Zuschauen und Engagieren. In der Arbeit aller ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden schwingen daher immer auch die Themen des täglichen Lebens mit, um wirklich allen das Handballspielen zu ermöglichen.

Auf dem Verbandstag am 28. August 2022 wurde die Gründung des Ressorts Gesellschaftliches Engagement beschlossen, um die vielen Herausforderungen noch zielorientierter und erfolgreicher abzuschließen. Neben dem Vizepräsidenten Carsten Schlotmann wurden erstmalig jeweils eine Beauftragte für Integration, Inklusion und Gleichstellung berufen.

Inklusion

Der HVNB versteht Inklusion als Gewinn für die Gesellschaft im Allgemeinen und als Gewinn für den Handballsport im Speziellen. Derzeit gibt es neun Mannschaften in sieben Vereinen, die inklusiven Handball anbieten: sieben Seniorenteams und zwei Jugendmannschaften. Viele weitere Vereine haben großes Interesse daran, ebenfalls inklusiven Handball anzubieten.

Auch neben dem Feld möchte der HVNB Menschen mit einer Behinderung die Möglichkeit geben, am Vereinsleben teilzunehmen. Derzeit ist die Durchführung einer inklusiven Schiedsrichter-Ausbildung in Planung.

Neben dem klassischen „Fußgänger-Handball“ zählt der HVNB seit 2022 auch die erste Rollstuhlhandball Mannschaft zu seinen Mitgliedern. Diese Sportart ist in Deutschland noch recht jung, international jedoch schon angesehen und eine gute Alternative für den Handball nach der ersten Karriere.

Integration

Integration ist im HVNB ein Themenfeld mit frischen Ideen. Im August 2020 fand ein erstes Gespräch zwischen dem HVNB und Expertinnen und Experten des Programms „Integration im und durch Sport“ des LandesSportBundes Niedersachsen statt, um mögliche Handlungsideen zu diskutieren. Neben der Entwicklung eines Fortbildungsmoduls für Trainerinnen und Trainer konnte im Juni 2022 ein erstes neues Projekt umgesetzt werden: Ein Streethandball-Turnier für eine Schule in Salzgitter.

Streethandball ist eine einfache und flexible Spielform, die durch wenige Regelvereinfachungen insbesondere für Handball-Neulinge geeignet ist. Mit der Durchführung von Streethandball-Turnieren an Standorten mit einem im landesweiten Vergleich hohen Migrationsanteil, strebt der HVNB an, Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund für den Handballsport zu begeistern.

Prävention sexualisierter Gewalt

Besonders Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, egal ob im Breiten- oder Leistungssport, müssen vor sexuellen Übergriffen geschützt werden und haben das Recht auf Schutz vor sexualisierter Gewalt. „Sexualisierte Gewalt ist schon lange kein Tabuthema mehr, rückt aber häufig erst in den Fokus der Öffentlichkeit, wenn es bereits zu spät ist. Dem wollen wir entgegen gehen“, erklärt Sarah Borchers, Referentin für Mitgliederentwicklung im HVNB. Gemeinsam mit den Ressortverantwortlichen der Geschäftsstelle wurde ein erster Entwurf eines Schutzkonzeptes zur Prävention sexualisierter Gewalt erstellt und veröffentlicht. Mitarbeitende des HVNB wurden als Vertrauensperson ausgebildet und fungieren als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für alle Veranstaltungen des Verbandes. Gemeinsam mit einer Fachberatungsstelle wird angestrebt, das Siegel „Ausgezeichnet“ der Sportjugend Niedersachsen im LandesSportBund zu erhalten. Hierzu wurde eine Arbeitsgruppe aus Ehrenamtlichen des HVNB für dieses Themenfeld erstellt. Gemeinsam mit dem Präsidium wird eine Risikoanalyse durchgeführt und Verhaltensregeln entwickelt. Zudem wird ein Verfahren erstellt, wie bei einem Verdachtsfall oder einem Vorfall umgegangen werden soll.