Trauer um Reiner Witte
Ehemaliger Präsident der Handball-Bundesliga und DHB-Vizepräsident Recht gestorben
Der deutsche Handball trauert um Reiner Witte. Der langjährige Präsident der Handball-Bundesliga sowie Vizepräsident des Deutschen Handballbundes und Handballverbandes Niedersachsen-Bremen starb am Freitag nach langer schwerer Krankheit nur zwei Tage nach seinem 68. Geburtstag im Kreise seiner Familie im niedersächsischen Langwedel.
„Reiner Witte war in verschiedensten Funktionen mit begeisternder Leidenschaft und beeindruckendem Fachwissen einer der Gestalter des deutschen Handballs. Mit seinem Wirken hat er Spuren in seinem Landes- und Regionalverband, im DHB und vor allem in der Handball-Bundesliga hinterlassen“, sagt Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes. „Diese Nachricht macht uns sehr traurig. Unser Mitgefühl gilt vor allem seiner Frau und seinen Kindern.“
Beruflich war Reiner Witte als Rechtsanwalt und Unternehmer erfolgreich, als Handball-Funktionär übernahm er früh zahlreiche Aufgaben, unter anderem den Vorsitz im Handballkreis Verden und als Präsident des norddeutschen Handballverbandes. Sein juristisches Wissen brachte er von 2002 bis 2008 als DHB-Vizepräsident Recht ein. Von 2008 bis 2014 hatte Reiner Witte als Ligapräsident für die Geschicke der 1. und 2. Bundesliga der Männer verantwortlich gezeichnet, ehe er das Amt aus gesundheitlichen Gründen abgab und Uwe Schwenker die Nachfolge antrat. Auf internationalem Parkett war er erster Präsident der European Professional Handball League Association (EPHLA), bündelte die Interessen der größten europäischen Ligen und stärkte deren Position im europäischen Handballprofisport.
Auf dem Handballfeld war Reiner Witte ein starker Torhüter, der sein sportliches Handwerk beim ATSV Habenhausen erlernte. In der Handball-Bundesliga lief er bereits als 18-Jähriger für den TV Grambke-Bremen auf und bestritt zudem fünf Länderspiele für die deutsche Handball-Nationalmannschaft.
Reiner Witte lebte auch nach seiner aktiven Karriere und neben seinen Aufgaben als Funktionär Handball in allen Facetten. So war er Delegationsleiter der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und leistete mit seinem Einsatz einen Beitrag zum Gewinn der Bronzemedaille bei der WM 2007. Als Anerkennung für seinen umfassenden Einsatz erhielt Reiner Witte 2013 die Silberne Ehrennadel des Deutschen Handballbundes.