Erik Wudtke und seine Mannschaft starten am Mittwoch gegen Uruguay in die Weltmeisterschaft. Foto: René Weiss

U19 fährt als große Einheit zur WM nach Ägypten

Mit vielen Debütanten bei einem großen internationalen Turnier nimmt die deutsche U19-Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft in Ägypten in Angriff

Für die männliche U19-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes stehen neue Erlebnisse bevor. Zum ersten Mal treten die Jahrgänge 2006 und 2007 bei einer Weltmeisterschaft an, zum ersten Mal kommen sie außerhalb Europas zum Einsatz. Nach dem EYOF-Sieg vor zwei Jahren und dem fünften Platz bei der U18-Europameisterschaft 2024 geht’s am Montag nach Ägypten, wo zwei Tage später die WM beginnt.

„Es wird einiges anders sein als bei einem Turnier in Dänemark, Belgien oder Österreich. Die logistische Herausforderung ist größer, außerdem wurde die Mannschaft durch unsere medizinische Abteilung gebrieft“, erklärt U19-Bundestrainer Erik Wudtke. Höhere Temperaturen, andere kulturelle Aspekte und hygienische Standards warten in Nordafrika.

Gemeinsame Maßnahmen der U19 sind gerade in der ersten Hälfte eines Jahres rar, weil in dieser Phase die Spiele um die deutsche Meisterschaft anstehen. So wurden beim Lehrgang in Hannover, der mit zwei Testspielsiegen gegen Portugal einherging, Inhalte wiederholt, um einige Neulinge mit den bereits erfahreneren Nationalspielern auf einen Stand zu bringen. Seit Mittwoch arbeitet das Team in Großwallstadt am Feinschliff und bereitet sich auch bereits auf die drei Vorrundengegner vor. Die heißen Uruguay (Mittwoch, 11.45 Uhr), Färöer-Inseln (Freitag, 11.45 Uhr) und Slowenien (Samstag, 14 Uhr).

„Uruguay ist die Mannschaft mit der wenigsten Erfahrung auf diesem Niveau. Für ist die Qualifikation bereits ein Riesenerfolg“, ist Wudtke davon überzeugt, dass die DHB-Sieben erfolgreich ins Turnier starten wird. Die Färinger, die seit einem Jahrzehnt hervorragende Jugendarbeit leisten und dem Gewinn der Bronzemedaille bei der U21-Weltmeisterschaft ein weiteres Ausrufezeichen setzten, sind da ein deutliches Stück weiter. „Das ist eine spielfähige, trickreiche Mannschaft“, so der Coach. Slowenien sollte der Konkurrent Nummer eins um den Spitzenplatz in der Gruppe sein. Wudtke: „Sie verkörpern den Balkan-Handball mit viel Emotionalität und Aggressivität in der Abwehr sowie einem angezockten Angriffsspiel.“

Für Prognosen zu eigenen Zielen und Favoriten ist es für den 53-Jährigen noch zu früh. „Dazu jetzt schon etwas zu sagen, wäre nicht seriös, weil sich Mannschaften im Nachwuchshandball extrem verändern. Was wir sagen können, ist, dass unsere Mannschaft engagiert, motiviert und fokussiert ist.“ Verändert hat sich auch das DHB-Aufgebot gegenüber der Europameisterschaft vor einem Jahr. Mit Jan Grüner, Tim Schröder, Anton Voß und Bennet Strobel sind nur noch vier EM-Fahrer dabei. Strobel bekleidet wie damals das Kapitänsamt. „Wir haben uns als Einheit zusammengeschweißt und agieren auf sowie neben dem Feld als Team. Mit meiner Erfahrung will zum Entwicklungsprozess der Mannschaft beitragen“, sagt der Kreisläufer von Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten.

Die Partien der Weltmeisterschaft werden im kostenpflichtigen Livestream auf www.solidsport.com via www.handball.net/videocenter zu sehen sein.

Quelle: handball.net

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