Die HSG Schaumburg begrüßt den MTV Großenheidorn zum Derby . Foto: HSG Schaumburg

Regionalliga: Das Beste kommt zum Schluss

Mutter aller Derbys bei den Männern – BV Garrel Herbstmeister bei den Frauen.

Männer

Die Advents- und Weihnachtszeit ist für manch einen die schönste Zeit des Jahres. Ein Hauch von Besinnlichkeit liegt in der Luft, man hat die Liebsten um sich herum und Geschenke werden verteilt – aber nicht in der Solarservice Norddeutschland Handball-Regionalliga der Männer! Der vergangene Spieltag hat gezeigt, die Mannschaften schenken sich rein gar nichts: Der TuS Himmelsthür verliert daheim gegen den Northeimer HC, der TvdH Oldenburg ringt die TSV Burgdorf II nieder, Schaumburg bleibt auswärts eine Macht und gewinnt auch in Beckdorf, Lasse Giese wirft den MTV Vorsfelde zum Sieg gegen den Aufsteiger aus Grüppenbühren, Achim/Baden verschafft sich mit einem Sieg über Alfeld Luft im unteren Tabellendrittel, Cloppenburg verlangt dem MTV Großenheidorn zwar alles ab, verliert am Ende dennoch und der VfL aus Hameln gewinnt bei der HSG Nienburg ein hart umkämpftes Spiel. Nun steht der letzte Spieltag der Hinrunde an, der einige Fragen aufwirft: Wer wird Herbstmeister? Wird’s im Tabellenkeller nochmal kuschelig? Und vor allem: Wer gewinnt das Derby?

Eröffnen dürfen der MTV Vorsfelde und die HSG Nienburg. Am Samstag, den 13. Dezember 2025 treffen beide Mannschaften um 17:30 Uhr aufeinander. Beschäftigt man sich mit dem MTV kommt man einem Spieler nicht vorbei: Lasse Giese. Der Mann hat anscheinend einen goldenen linken Arm – anders sind 111 geworfene Tore (davon elf 7-Meter) nicht zu erklären – Ligabestwert! Ob die HSG Nienburg dagegen ein Mittel findet, bleibt abzuwarten. Schließlich stellt der Tabellenvorletzte aktuell die drittschlechteste Abwehr der Liga.

Das Topspiel der Woche und wohl DAS Derby der aktuellen Regionalliga steigt um 18:30 Uhr in Schaumburg, wenn der Nachbar aus Großenheidorn zu Gast ist. Keine 20 Autominuten und gerade mal zehn Kilometer Luftlinie trennen beide Standorte. Blickt man auf die Tabelle, scheinen die Rollen erstmal klar verteilt: Der MTV Großenheidorn grüßt seit dem vergangenen Spieltag von der Tabellenspitze, während die HSG Schaumburg lediglich Rang sieben belegt. Doch jeder, der die Schaumburger Halle kennt, weiß: Dort kann es binnen weniger Minuten extrem ungemütlich werden – vor allem, wenn Derbyzeit ist. Der MTV hat allerdings bereits bewiesen, dass er der hitzigen Atmosphäre gewachsen ist. In der letzten Saison feierten die Männer von Trainer Lux einen deutlichen 25:34-Auswärtssieg. Eine pikante Note bringt die Personalie Florian Marotzke ins Spiel: Der ehemalige Schaumburg-Coach ist inzwischen als Co-Trainer bei den Heidornern aktiv. Ob das am Ende ein Vorteil ist, wird sich zeigen. Sicher ist jedoch: Die Fans dürfen sich auf eine herausragende Stimmung und ein intensives, hart umkämpftes Derby freuen.

Um 19:00 Uhr ist der VfL Hameln vor eigenem Publikum gegen den SV Beckdorf gefordert. Beide Teams stehen nahezu gleich da: Sowohl die Beckdorfer, als auch die Hamelner weisen aktuell 14:10-Punkte auf. Lediglich das Torverhältnis ist aus Sicht des Sportvereins um 20 Tore besser. In diesem Spiel einen Favoriten auszurufen, ist also schlichtweg nicht machbar. Beide Teams haben die Qualität, um als Sieger vom Feld zu gehen.

Eine Viertelstunde später, um 19:15 Uhr, trifft der SV Alfeld auf den TvdH Oldenburg. Die „Piraten von der Leine“ mussten am vergangenen Wochenende in letzter Sekunde eine bittere Niederlage gegen den Aufsteiger aus Achim/Baden hinnehmen – ein deutlicher Rückschlag, gerade mit Blick auf die Tabelle. Zwar verfügt der Sportverein weiterhin über drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge, doch darauf sollte man sich nicht verlassen, um nicht selbst noch in die verbotene Zone abzurutschen. Zählt man den Northeimer HC mit seinen bereits sechs Minuspunkten noch zur erweiterten Spitzengruppe, kann sich der TvdH hingegen nach den jüngsten zwei Siegen gegen Beckdorf und Burgdorf als alleiniger Verfolger des führenden Trios betrachten. Mit 15:9 Punkten belegen die Oldenburger aktuell souverän den vierten Platz

Zwei Spiele werden um 19:30 Uhr angepfiffen:

TV Cloppenburg vs. TuS GW Himmelsthür. Es ist lange her, dass sich zwei Kellerkinder im direkten Duell gegenüberstanden. Und für die Cloppenburger bietet sich die Riesenchance, die Abstände zwischen den beteiligten Teams zu verringern. Ausgehend davon, dass der TvdH im Parallelspiel gegen Alfeld seine Hausaufgaben macht, könnten die Cloppenburger mit einem eigenen Sieg nicht nur auf zwei Punkte an den TuS aus Himmelsthür, sondern auch einen Punkt an die Alfelder herankommen. Umgekehrt eröffnet die Partie auch den „Grün-Weißen“ Himmelsthürern die Möglichkeit, sich etwas Luft zu verschaffen und die Hinrunde mit einem komfortablen Polster auf die Abstiegsplätze abzuschließen.

TSV Burgdorf II vs. HSG Grüppenbühren/Bookholzberg. Alles andere als ein Sieg der Bundesligareserve wäre eine faustdicke Überraschung. Nach der Niederlage am vergangenen Wochenende, als man Oldenburg den Vortritt lassen musste, dürfte das Team von Trainer Alvarez zudem besonders motiviert auftreten. Schließlich verfolgt Burgdorf klar das Ziel, in dieser Saison den Aufstieg in die 3. Liga zu realisieren. Die HSG auf der anderen Seite bekommt ihre größte Baustelle, die Abwehr, einfach nicht in den Griff. In der bisherigen Saison blieb das Team aus dem Landkreis Oldenburg erst zwei Mal unter 30 Gegentoren und stellt mit aktuell 417 Gegentoren noch immer die schlechteste Abwehrreihe der Liga.

Das letzte Spiel des Tages und zugleich der Abschluss des gesamten Spieltags findet um 20:00 Uhr in Northeim statt. Der NHC empfängt die SG Achim/Baden. Die Northeimer wollen den zehnten Sieg einfahren, um sich damit die Chance offen zu halten, nochmal die Aufstiegsplätze anzugreifen. Mit aktuell sechs Minuspunkten haben sie zwei mehr als das zweitplatzierte Team aus Burgdorf. Theoretisch ist also noch alles möglich. Die Spielgemeinschaft aus Achim/Baden dürfte mit ihrem Saisonverlauf bisher sehr zufrieden sein. Auf den grandiosen Saisonstart folgte zwar eine Talfahrt – mit 11:13-Punkten ist das Team aber absolut im Soll und auf Kurs Klassenerhalt.

Frauen

Seit dem vergangenen Spieltag hat die Solarservice Norddeutschland Handball-Regionalliga der Frauen einen neuen Herbstmeister. Der BV Garrel steht nach Ende der Hinrunde ganz oben in der Tabelle und ergattert sich damit den inoffiziellen Titel – mit Blick auf die makellose Bilanz (22:0-Punkte; +88 Tore) auch mehr als verdient. Schauen wir auf den vergangenen Spieltag: Die „Vampires“ aus Oyten können Garrel auch nicht stoppen, der TuS aus Arsten gewinnt gegen die Hunte-Aue Löwen, Hannover-Badenstedt verliert deutlich gegen Altencelle, Rosdorf bezwingt den Jahn, FriPe gewinnt beim HSC und die HSG Stade/Fredenbeck entscheidet das Nord-Duell gegen den WHV für sich. Für den Moment ist die Tabelle nach elf Spielen unterteilt in ein Spitzenduo (Plätze 1 & 2), ein kompaktes Mittelfeld (Plätze 3-9) und einen Tabellenkeller (Plätze 10-12). Während das Spitzenduo für sich bleibt, geht es im Mittelfeld heiß her – lediglich vier Punkte trennen Platz drei und neun. Auch im Tabellenkeller scheint noch alles möglich – sogar für die punktlosen „Lady-Lions“. Nun startet die Rückrunde – und wie! In Bremen steigt ein Derby, in Hollenstedt gibt es ein Kellerduell und Altencelle wird zum Schauplatz des Gipfeltreffens.

Das Spiel zwischen dem TuS Komet Arsten und dem TV Oyten ist nicht nur das erste des Spieltags, sondern zeitgleich auch ein echtes Derby. Am Samstag, den 13. Dezember treffen die beiden Teams um 16:00 Uhr aufeinander. Im Hinspiel konnten sich die „Vampires“ aus Oyten in eigener Halle durchsetzen. Ob das in der Fremde auch gelingt, bleibt abzuwarten. Schließlich weiß der TuS gerade vor eigenem Publikum zu überzeugen – so wurden vier der fünf Siege in eigener Halle gefeiert. Brisanz bringt neben der geografischen Nähe auch die Tabellensituation mit ins Spiel. Beide Teams sind Punktgleich (10:12) und nur aufgrund unterschiedlicher Torverhältnisse auf verschiedenen Tabellenplätzen (Oyten 6. Platz, -6 Tore; Arsten 9. Platz, -29 Tore).

Weiter geht es um 16:30 Uhr – hier stehen sich der TV Hannover Badenstedt II und der Wilhelmshavener HV gegenüber. Der Drittligareserve aus der Landeshauptstadt winkt direkt ein harter Brocken zum Start der Rückrunde. Der WHV präsentierte sich nämlich in der ersten Hälfte der Saison stark und steht mit 13:9-Punkten auf einem guten vierten Platz. Die Badenstedterinnen hingegen sind tief drin im Tabellenkeller und belegen aktuell den vorletzten Platz. Zwar ist der Jahn (aktuell auf dem 10. Platz) lediglich zwei Punkte entfernt, dennoch wird die „Mission Klassenerhalt“ nicht einfach.

Wir bleiben im Tabellenkeller – um 17:00 Uhr hat der Jahn aus Hollenstedt die punktlose HSG Hunte-Aue Löwen zu Gast. Es spielt also das Schlusslicht beim Drittletzten – und wenn die „Lady Lions“ noch irgendwie die Klasse halten wollen, muss aus diesem Spiel definitiv ein Sieg her. Schließlich ist der Jahn aus Hollenstedt (6:16-Punkte) punktetechnisch zumindest noch in Reichweite. Gewinnen hingegen die Hollenstedterinnen, schließen sie ans untere Mittelfeld an und machen ein großen Schritt Richtung Klassenerhalt.

Zurück nach Hannover – um 18:00 Uhr wird die Partie zwischen dem Hannoverschen SC und dem MTV Rosdorf angepfiffen. Beide Teams dürften mit der bisherigen Saison einverstanden sein. Der HSC ist eines von lediglich fünf Teams mit positivem Punkteverhältnis (13:9) und hat die Hinrunde auf dem fünften Platz beendet. Mit einem Sieg könnte man in die Verfolger-Rolle des Spitzenduos schlüpfen. Der MTV aus Rosdorf steht mit 10:12-Punkten auf dem achten Platz – für die Aufsteigerinnen sicherlich ein erster Teilerfolg. Mit dem Tabellenkeller hat man nichts zu tun und kann sich demnach voll auf das Ziel Klassenerhalt fokussieren.

Das letzte Spiel des Tages – unser Topspiel der Woche – startet um 19:15 Uhr. Der Ligaprimus aus Garrel ist zu Gast beim Tabellenzweiten aus Altencelle – besser geht es nicht! Ein bisschen mehr als drei Monate ist es her, als sich die beiden Mannschaften gegenüberstanden. Am ersten Spieltag waren die Damen des SV Altencelle zu Gast beim BV Garrel und musste ihre bis dato einzige Niederlage einstecken. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass sie seitdem nicht mehr verloren haben und auf eine starke Serie von zehn Siegen aus zehn Spielen blicken können. Nur Garrel überragt diese mit – logischerweise – einem Sieg mehr. Darüber hinaus trifft in diesem Spiel der beste Angriff (SVA, 351 Tore) auf die beste Abwehr (BVG, 248 Gegentore). Außerdem zu erwähnen ist, dass beide Teams nicht über die eine Topspielerin verfügen, sondern geschlossen über die Mannschaftsleistung kommen – so finden sich auf beiden Seiten diverse Spielerinnen in der Liste der Top-Torschützinnen wieder.

Am Sonntag, den 14. Dezember, steht das letzte Spiel des Spieltags an. Um 14:30 Uhr empfängt die HSG Stade/Fredenbeck die Aufsteigerinnen der SG Friedrichsfehn/Petersfehn (SG FriPe) zum heißen Tanz. Ob man im Landkreis Ammerland damit gerechnet hat, die Hinrunde auf Rang drei abzuschließen, darf bezweifelt werden. Umso größer dürfte die Freude über dieses starke Ergebnis im Lager der SG FriPe sein. Als Aufsteigerinnen liegen sie voll im Soll und sind derzeit sogar erster Verfolger des Spitzenduos. Nun wartet mit der HSG Stade/Fredenbeck ein Team aus dem Tabellenmittelfeld. Ob der beeindruckende Lauf der SG weitergeht, wird sich zeigen – dass sie das Potenzial dafür haben, haben sie bereits mehr als einmal bewiesen

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