Konstanter Kern, neue Impulse
Lehrgang und Länderspiele gegen Schweden und Spanien: Gislason nominiert 21 Spieler für EHF EURO Cup. Mit Justus Fischer und Renars Uscins dürfen zwei Talente der TSV Hannover-Burgdorf auf ihr A-Nationalmannschaftsdebut hoffen. Niedersachse Timo Kastening kehrt nach überstandener Verletzung zurück in den Kader.
Die EHF EURO 2024 rückt näher – die verbleibende gemeinsame Zeit bis zum Auftaktspiel am 10. Januar wird wertvoller, aber auch der Blick in die Zukunft ist weiter bedeutend: Bundestrainer Alfred Gislason hat für den kommenden Lehrgang mit den letzten beiden Länderspielen des EHF EURO Cups gegen Schweden und Spanien 21 Spieler berufen und ein Team formiert, das im Kern konstant ist, aber viele Impulse vor allem aus der U21-Nationalmannschaft erhält. Renars Uscins, Justus Fischer und Max Beneke fiebern ihren ersten Länderspielen entgegen, Torwart David Späth steht vorerst als Trainingsgast im Aufgebot, und mit dem auch erst 21-jährigen Philipp Ahouansou, der bereits 2021 bei einem Regionallehrgang zu Gast war, erhält ein weiteres Talent eine Chance im A-Team.
„Diese jungen Leute haben sich zuletzt in ihren Vereinen sehr gut präsentiert. Wir möchten sie im Umfeld der A-Nationalmannschaft sehen. Sie sollen sich zeigen, denn sie könnten auf längere Sicht eine gewichtige Rolle spielen“, sagt Gislason. „Vor der Europameisterschaft wird dieser Lehrgang in Berlin die letzte Gelegenheit sein, um noch etwas zu probieren.“
Der Lehrgang beginnt bereits am Sonntag, 23. April, mit der individuellen Anreise in die Hauptstadt. Dort steht am darauffolgenden Montagmorgen das erste Training auf dem Plan. In Runde 5 und 6 des EHF EURO Cups geht es erst zu Europameister Schweden in die Kristianstad Arena (Donnerstag, 27. April, 18.35 Uhr), dann folgt das letzte Spiel des Wettbewerbs gegen Spanien in der Max-Schmeling-Halle-Berlin (Sonntag, 30. April, 15.35 Uhr). Für die Partie in Berlin sind unter dhb.de/tickets noch Karten verfügbar. Beide Spiele werden zudem live zu sehen sein: Aus Kristianstad überträgt die ARD im Livestream via sportschau.de, aus Berlin auch klassisch linear im Hauptprogramm.
Die Vergleiche mit Schweden und Spanien zählen zum Programm des EHF EURO Cups, an dem neben Gastgeber Deutschland mit Europameister Schweden, dem EM-Zweiten Spanien sowie dem EM-Dritten Dänemark die vier bereits für die EHF EURO 2024 qualifizierten Teams teilnehmen. Das DHB-Team spielte bisher gegen Schweden (33:37) und in Spanien (31:32) sowie im März gegen den dreimaligen Weltmeister Dänemark (23:30 und 21:28).
„Mit Schweden und Spanien und haben wir sehr große Aufgaben vor uns, aber das ändert nichts an unserem Anspruch, dass wir uns in Leistung und Ergebnis deutlich stabiler präsentieren wollen als zuletzt gegen Dänemark“, sagt Axel Kromer, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes. „Dass wir Spieler unserer U21-Nationalmannschaft einbinden, ist schlüssig auch mit Blick auf die Synergien, die wir seit Beginn dieses Jahres mit gemeinsamen Länderspielen geschaffen haben. Wir lassen schon jetzt einige den nächsten Schritt gehen, obwohl sie sich in diesem Sommer voll auf ihre U21-Heim-Weltmeisterschaft konzentrieren sollen.“
Die Herausforderung für die Neulinge könnte jedenfalls kaum größer ausfallen. „Gerade für die jungen Spieler sind das sehr, sehr starke Gegner“, sagt Gislason. „Viel größere Aufgaben können nach einem solchen Start eigentlich nicht mehr kommen.“ Für den Bundestrainer sowie Co-Trainer Erik Wudtke und Torwarttrainer Mattias Andersson werden Trainingseinheiten und Spiele zahlreiche Erkenntnisse bringen.
Im Aufgebot stehen mit Till Klimpke und Timo Kastening auch zwei Rückkehrer. Torwart Klimpke war zuletzt im Oktober vergangenen Jahres nominiert, Rechtsaußen Kastening sehnt nach einem überstandenem Kreuzbandriss die ersten Länderspiele seit März 2022 herbei. Auch der zuletzt wegen einer Verletzung fehlende Mittelmann Luca Witzke kehrt zurück. Dies gilt auch für Simon Ernst als Abwehrspezialist.
Die U21-Nationalmannschaft befindet sich in der Vorbereitung auf die U21-Heim-WM (20. Juni bis 2. Juli – Tickets unter playthefuture23.com) und trifft zweimal auf Ägypten: erst am Samstag, 29. April, um 17 Uhr in Oranienburg, dann am Sonntag, 30. April, um 13 Uhr im Vorprogramm des A-Teams in der Max-Schmeling-Halle (live auf Sportdeutschland.TV via handball.net). Der zweite Vergleich ist übrigens in jeder Hinsicht ein Appetizer, denn an jener Spielstätte findet in wenigen Wochen auch die Finalrunde der U21-Weltmeisterschaft statt.
Das aktuelle Aufgebot der Handball-Nationalmannschaft:
Tor: Andreas Wolff (VIVE Lomza Kielce/POL), Till Kimpke (HSG Wetzlar), David Späth (Rhein-Neckar Löwen – bis 25. April)
Linksaußen: Lukas Mertens (SC Magdeburg), Rune Dahmke (THW Kiel)
Rückraum links: Paul Drux (Füchse Berlin), Julian Köster (VfL Gummersbach), Lukas Stutzke (Bergischer HC), Philipp Ahouansou (TSV GWD Minden)
Rückraum Mitte: Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen), Luca Witzke (SC DHfK Leipzig), Simon Ernst (SC DHfK Leipzig)
Rückraum rechts: Kai Häfner (MT Melsungen), Christoph Steinert (HC Erlangen), Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf), Max Beneke (1. VfL Potsdam/Füchse Berlin)
Rechtsaußen: Lukas Zerbe (TBV Lemgo Lippe), Timo Kastening (MT Melsungen)
Kreis: Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen), Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf)