
Erlangen erwartet ein ausgeglichenes Teilnehmerfeld
B-Jugend-Bundesliga weiblich: Final Four schließt die erste Bundesliga-Saison ab / Badenstedt kämpft um Titel
Die erste Saison der B-Jugend-Bundesliga weiblich endet am Wochenende in der Erlangener Karl-Heinz-Hiersemann-Halle mit einem abschließenden Höhepunkt. Gastgeber HC Erlangen, der Berliner TSC, die TSG Münster und der TV Hannover-Badenstedt haben sich für das Final Four qualifiziert. Berlin und Münster machen am Samstag ab 14 Uhr im ersten Halbfinale den Anfang. Der zweite Endspielplatz wird ab 16.30 Uhr zwischen Erlangen und Hannover-Badenstedt vergeben. Das Spiel um Platz 3 ist für Sonntag, 12.30 Uhr, das Finale für 15 Uhr angesetzt.
In Verbindung mit dem Final-Rückspiel der männlichen A-Jugend wird Erlangen am Wochenende das Mekka des deutschen Jugendhandballs. „Das wird ein super Wochenende für den Verein und wir hoffen, mit dem Publikum im Rücken ein paar Extra-Prozent herausholen zu können“, sagt Erlangens Trainer Thomas Fuchs, der alle vier Teams auf einem ähnlichen Niveau sieht und daher umkämpfte Spiele erwartet.
Die Gastgeber haben sich in der Vorbereitung das Thema Abwehrarbeit noch einmal vorgenommen. „Wir wollen aus einer guten Deckung ins Tempospiel kommen“, schildert Fuchs. Für den HCE ist es nach der Saison 2020/21 die zweite Teilnahme an einem Final Four der weiblichen B-Jugend. Damals verlor man gegen den Halbfinalgegner vom Samstag TV Hannover-Badenstedt mit 23:30 und sicherte sich anschließend Platz drei.
Die Niedersachsen hatten bei ihren beiden letzten Halbfinal-Teilnahmen jeweils gegen späteren Meister (2024 gegen Leipzig und 2022 gegen Berlin) das Nachsehen. „Erstmal bin ich unfassbar stolz auf meine Mädels. Was sie Woche für Woche leisten und wie viel Zeit sie in dieses Ziel Final Four investieren, ist unglaublich. Sie ziehen toll mit und wurden für diese Arbeit mit dem erneuten Einzug ins Final Four belohnt“, sagt Trainerin Sina Pflücke, die Erlangen als Mannschaft einschätzt, die einen sehr attraktiven Handball spielt, in der Abwehr variabel agiert und durch ein gutes Tempospiel besticht. „Nichtsdestotrotz ist es unser Ziel, das Halbfinale zu gewinnen. Wir spielen eine sehr gute Saison, haben ein unglaubliches Team und auch in Phasen, in denen es mal nicht optimal lief, eine Menge gelernt und unsere Lehren daraus gezogen. Das hat uns sicherlich stärker gemacht“, so Pflücke. Der Erfahrungsvorteil aus der Teilnahme am Endturnier vor einem Jahr könnte sich positiv bemerkbar machen. „Wir haben uns gut auf Erlangen vorbereitet und werden alles geben, um am Sonntag das späte Spiel zu spielen. Zudem wollen wir dieses tolle Event mit all unseren Eltern und Fans genießen und Spaß haben, weil es das absolute Highlight ist“, so die TVHB-Trainerin.
Der Berliner TSC, 2023 Vizemeister und 2022 Meister mit der B-Jugend, fand im Laufe der Saison immer besser zusammen. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Thüringer HC und dem SV Fortuna Neubrandenburg in der Vorrunde – der entscheidende Sieg in Neubrandenburg gelang am letzten Spieltag – und einem durch Verletzungen und Krankheiten schwierigen Meisterrunden-Start mit zwei Niederlagen fand die Mannschaft immer besser zusammen und steigerte sich von Spiel zu Spiel. „Das zeigt nicht nur in den Ergebnissen unsere Entwicklung, sondern auch viele Spielerinnen haben individuelle Fortschritte gemacht“, sagt Trainer Fabian Gramattke. Was den TSC auszeichnet, ist die Breite des Kaders. Viele Spielerinnen teilen sich Spielzeiten und übernehmen in unterschiedlichen Spielen Verantwortung. „Diese Variabilität macht uns schwer ausrechenbar“, so Gramattke. Die Abwehr ist gemessen an den Gegentoren die beste der Liga. Sie soll auch gegen die TSG Münster wieder sicher stehen. Das Team aus Hessen ist mit seiner B-Jugend erstmals so weit gekommen. Es ist die Belohnung für eine epische Aufholjagd im Viertelfinale gegen die HSG Blomberg-Lippe, als man einen Elf-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel wettmachte. Die TSG lebt von ihrem Willen, ihrer Überraschungsfreude und taktischer Variabilität. Ob in der 3:2:1-Abwehrformation, in offensiven 5:1-Varianten oder mit wechselnden taktischen Lösungen – Münster findet immer wieder neue Wege. Im Fokus stehen Mira Herr und Lena Preß, die viel Torgefahr ausstrahlen.
Quelle: handball.net