
DHB-Bundestag fällt zukunftsweisende Beschlüsse
Einheitliche Verbandsmanagementsoftware und Safe Sport Code wurden beschlossen; Michelmann und Hüdepohl wiedergewählt.
Am Sonntag, den 16. November 2025, richteten sich im Handball alle Blicke nach Dresden zum 34. DHB-Bundestag. Neben personellen Wahlen und Rückblicken standen vor allem strategische Themen im Mittelpunkt, insbesondere die Einführung einer einheitlichen Verbandsmanagementsoftware.
Der Deutschen Handballbundes (DHB) verzeichnet mit über 793.000 eine Rekordhoch an Mitgliedern. Auch der zur Verfügung stehende Etat hat sich von 2017 bis 2025 von ca. 10,5 auf 18,5 Millionen erhöht. Die sportlichen Ziele wurden eindeutig definiert: Im Leistungssportbereich sowohl im Beach- als auch im Hallenhandball wird der Eintritt ins Halbfinale bei den großen Turnieren angestrebt.
Die Spitze des DHB bleibt weiterhin durch Andreas Michelmann besetzt. Durch die Wiederwahl wurde dessen Position gefestigt. Auch Stefan Hüdepohl, der Präsident des Handballverbandes Niedersachsen-Bremen (HVNB), wurde erneut als Vertreter der Landesverbände in das DHB-Präsidium gewählt. Daneben ziehen mit Dr. Verena Svensson, Heidrun Gassan, Jennifer Kettemann und Josefine Gorka erstmals vier Frauen ins DHB-Präsidium ein. Teil des Präsidiums sind zudem Hans Artschwager, Carsten Korte, Dierk Petersen, Uwe Schwenker und Andreas Thiel.
Auf dem Bundestag stellte der DHB einen Leitantrag vor. Dieser definiert vier zentrale Handlungsfelder der Verbandsarbeit: der sportliche Erfolg, die Mitgliederentwicklung, die Handballfamilie und Fans sowie professionelle Strukturen und gesellschaftliche Verantwortungen. Dem Leitantrag ist mit großer Mehrheit zugestimmt worden.
Auch die Safe Sport Code Ordnung ist beschlossen worden. Diese zielt darauf ab, interpersonelle Gewalt im Handballsport abzuwehren. Damit einhergehend ist zudem ein Sanktionsverfahren beim Verstoß gegen die Ordnung festgelegt worden.
Der große Fokus des diesjährigen DHB-Bundestages lag auf der Abstimmung für eine einheitliche Verbandsmanagementsoftware für alle Handballverbände in Deutschland. Mit großer Zustimmung der Delegierten konnte diese auf dem Bundestag beschlossen werden. Damit steht fest, dass die spanische Firma TOOOLS den Auftrag erhält, die einheitliche Verbandsmanagementsoftware umzusetzen. Ab der Saison 2026/27 wollen die Verbände ihre Systeme einheitlich umstellen. Davon versprechen sich der DHB und die Landesverbände nicht nur eine effizientere Arbeitsweise, eine bessere Datengrundlage und leichtere Spielerwechsel über Verbandsgrenzen hinaus, sondern auch eine digitaler und zeitgemäßere Software für Spieler, Schiedsrichter, Zeitnehmer und alle Handballbeteiligte. Auch HVNB-Geschäftsführer Markus Ernst zeigt sich erfreut, über diese Entwicklung: „Mit dem positiven Beschluss zum Projekt Handball 360 hat sich Handball Deutschland für einen einheitlichen Weg entschieden. Dies ist gleichermaßen eine große Chance und eine riesige Verantwortung. Die nächsten Wochen und Monate werden für alle in unserem Verband sehr intensiv, damit wir zum 1.7.2026 in ein neues digitales Zeitalter starten können.”
Eine besondere sportliche Ehrung erhielt Wolfgang Böhme, der sich in das goldene Buch des deutschen Handballs eintragen durfte. Die goldene Ehrennadel des DHB wurde Wilhelm Barnhusen (Westfalen) und Thomas Ludewig (Berlin) verliehen. Die DHB-Präsidiumsmitglieder Andreas Thiel und Hans-Jörg Korte wurden mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.
