Deutsche Meisterschaft: CAIPIranhas und Beach & Da Gang feiern den Titel

Neue nationale Titelträger im Beachhandball in Cuxhaven gekürt

Am Ende standen sie Spalier und zollten den frisch gebackenen Deutschen Meistern ihren Respekt: Sowohl die CAIPIranhas als auch Beach & Da Gang wurden auf dem Weg zur Spielfeldmitte vom Applaus der Zweit- bzw. Drittplatzierten begleitet, bevor sie mit strahlenden Gesichtern ihre Goldmedaillen in Empfang nahmen. 

Es waren gleich zwei Märchen, die am Sonntag im Sand von Cuxhaven geschrieben wurden: Bei den Männern trat die neu formierte Mannschaft von Beach & Da Gang um die Nationalspieler Lennart Liebeck, Dominik Winzer Manso und Lars Zelser auf Anhieb in die Fußstapfen der vorherigen Generation, die 2018 und 2019 den Meistertitel holte. Und bei den Frauen krönten sich die international erfahrenen CAIPIranhas zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte nach jahrelangen vergeblichen Versuchen zum Gewinner. 

„Das ist überragend. Ich bin so glücklich und so stolz auf dieses Team“, jubelte Kapitänin Tina Stockhorst nach dem 2:1 (20:24, 26:16, 9:6) im Finale gegen die Minga Turtles. Die Offensivspezialistin spielte ein starkes Turnier und verwandelte im Endspiel den entscheidenden Wurf im Shoot Out. Mit Tränen in den Augen nahm sie bei der Siegerehrung zudem die Auszeichnung als „Most Valuable Player“ (MVP) entgegen. 

Die CAIPIranhas gehörten bereits in den vergangenen Jahren immer zum erweiterten Favoritenkreis, doch der große Wurf gelang nie – bis zu diesem Sonntag. Als Gruppensieger war das Team um Stockhorst ins Viertelfinale eingezogen, wo man Debütant Black Swans mit 2:0 (34:14, 24:14) deutlich schlug. Im Halbfinale bewahrten die CAIPIranhas gegen die Beach Bazis ebenfalls im Shoot Out die Nerven (23:20, 16:23, 10:8). 

“Wir hatten die gewisse Lockerheit“, erklärte Stockhorst den Grund für den Erfolg nach so vielen vergeblichen Anläufen. „Wir hatten eine hohe Qualität auf jeder Position, wir haben uns extrem gut uns reingekämpft und haben in die Emotionen gefunden.“ Außerdem ein Faktor: Die Eingespieltheit. „Wir sind über das Team gekommen.“ 

Neben Stockhorst als MVP stellte der neue Deutsche Meister in Pauline Borrmann (165 Punkte) auch die Toptorschützin des Finalturniers. Komplettiert wurde das All-Star-Team der Frauen von Torhüterin Joelle Arno und Abwehrspezialistin Ryleene Teodoro. Die Bronzemedaille ging an die Beach Unicorns, welche die Beach Bazis im kleinen Finale mit 2:0 (28:22, 32:30) besiegten. 

Ebenso märchenhaft wie der Erfolg der CAIPIranhas war der Erfolg von Beach & Da Gang bei den Männern. Im vergangenen Jahr hatten viele der Spieler um Kapitän Sören Kilp bereits Silber (2023) und Bronze (2024) gewonnen, damals noch als U21 firmierend. Für diesen Sommer übernahm die junge Generation das Zepter der ersten Mannschaft – und stürmte auf Anhieb zum Titel. 

„Überragend. Unglaublich“, suchte Kilp nach den richtigen Worten. „Ich erinnere mich, wie Marc Kunz (langjähriger Spielführer von Beach & Da Gang, Anm. d. Red.) uns am Anfang des Sommers symbolisch das Trikot übergeben hat und sagte, dass sie in den nächsten zwei, drei Jahren etwas sehen wollt. Dass es direkt klappt, ist unfassbar.“ 

Nach einem souveränen 2:0 (28:14, 28:10) gegen die SG Schurwald im Viertelfinale untermauerte Beach & Da Gang bereits im Halbfinale seine Ambitionen und warf Rekordmeister Sand Devils im Shoot Out raus (20:25, 30:22, 5:2). Im Finale wartete dann der große Titelfavorit 12 Monkeys, doch auch die Kölner bezwang das Team um Kilp im Shoot Out (23:22, 12:17, 8:6). Nach der letzten Parade von Torwart Moritz Rausch, der den entscheidenden fünften Versuch der Monkeys abwehrte, war der Coup perfekt. 

„Er hält insgesamt fünf Bälle in den beiden Shoot Outs, er war Matchwinner“, adelte Kilp den Schlussmann. In Lars Zelser stellte der neue Deutsche Meister zudem den MVP des Turniers, die 12 Monkeys stellten in Severin Henrich (bester Verteidiger) und Oliver Middell (bester Torhüter) zwei Spieler für das All-Star-Team. 

Neben der Goldmedaille ging auch Bronze nach Kelkheim: Die ‚Youngsters‘ von Beach & Da Gang  holten bei ihrer ersten Teilnahme direkt eine Medaille und stellten in Niklas Herr den Toptorschützen (138 Punkte). Im kleinen Finale rang die Mannschaft um Europameister Jannis Herr die Sand Devils im Shoot Out nieder (22:25, 23:20, 8:6). 

„Es war ein herausragendes Turnier – sowohl, was das Wetter als auch die sportlich Qualität betraf“, zog Jens Pfänder, Leiter Beachhandball im Deutschen Handballbund, ein positives Fazit des Finalwochenendes. „Wir hatten total viele Zuschauer und können mit einem richtig guten Gefühl hier rausgehen.“

Das Ranking der Deutschen Meisterschaft 2025

Männer

1. Beach & Da Gang 
2. 12 Monkeys
3. Beach & Da Gang – Youngsters 
4. Sand Devils
5. Nordlichter
6. Beachmopeten
7. Beach Panthers 
8. SG Schurwald
9. Beach Bazis 23
10. Beachtigers Geislingen

Frauen 

1. CAIPIranhas
2. Minga Turtles
3. Beach Unicorns
4. Beach Bazis
5. Sand Devils Damen
6. Black Swans
7. Flying Ducks
8. Despos
9. Beachtigers Geislingen 
10. HC Gutes Pferd 

Quelle: handball.net