Aufruf zur Unterstützung bei der Aufarbeitung im DHB

Der Deutsche Handballbund (DHB) hat Ende März eine unabhängige Aufarbeitungskommission eingerichtet, um die Vorfälle in Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen Trainer A. Fuhr aufzuarbeiten. Die Kernaufgabe der Kommission ist es hierbei, den Betroffenen eine Stimme zu geben und ihre Erfahrungen zu schildern. Aus den Erfahrungsberichten will die Aufarbeitungskommission wichtige Schlüsse ziehen, welche Strukturen im DHB und seinen Untergliederungen Gewalt begünstigt haben und wie diese Strukturen im Sinne einer bestmöglichen Prävention und eines Frühwarnsystems weiterentwickelt werden können.

Aus diesem Grund möchten wir gezielt Betroffene aus dem oben genannten Kontext aufrufen, sich an uns zu wenden, um von ihren Erfahrungen zu berichten. Ebenfalls bitten wir Zeug*innen (z. B. Betreuer*innen, Spieler*innen, Funktionär*innen), Angehörige der Betroffenen und weitere Personen, denen Informationen zum genannten Fall vorliegen, mit uns über ihre Erfahrungen und Beobachtungen zu sprechen.

Die Mitglieder der Kommission sind sich bewusst, dass das Sprechen über Gewalterfahrungen eine große Herausforderung und eine Belastung sein kann. Es wird daher allen Teilnehmer*innen ein geschützter Gesprächsrahmen mit einer oder mehreren Personen garantiert sowie Vertraulichkeit und Anonymität zugesichert. Die Teilnahme geschieht auf freiwilliger Basis und kann jederzeit ohne Angabe von Gründen und ohne Konsequenzen wieder zurückgezogen werden. Die Gespräche können in persönlicher Form oder per Videokonferenz durchgeführt werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, der Aufarbeitungskommission Dokumente über eine gesicherte Verbindung zukommen zu lassen.

Die Aufarbeitungskommission unter der Leitung von Sportpsychologin Dr. Jeannine Ohlert besteht aus insgesamt sechs Personen; neben Ohlert sind Soziologin Prof. Dr. Bettina Rulofs, Rechtsanwältin Martina Lörsch, Betroffenenvertreterin Angela Marquardt, Handballtrainer Benny Barth sowie Fachberaterin Meike Schröer Teil der Kommission. Die Gespräche werden mit Mitgliedern der Kommission oder von ihr beauftragten Personen stattfinden und ausschließlich von der Kommission ausgewertet. Eine Veröffentlichung des Berichts in anonymisierter Form ist vorgesehen. Einzelne Schilderungen von Betroffenen werden nur mit deren expliziten Einverständnis veröffentlicht. Wir als Aufarbeitungskommission handeln dabei völlig unabhängig vom DHB; der Verband hat keinerlei Weisungsbefugnis gegenüber der Kommission.

Wenn Sie Fragen zur Aufarbeitung haben, der Kommission Dokumente schicken möchten oder an der Aufarbeitung teilnehmen wollen, dann wenden Sie sich gerne an aufarbeitung-dhb@dshs-koeln.de. Alternativ besteht auch die Möglichkeit der Kontaktaufnahme über die Anlaufstelle für Betroffene von Athleten Deutschland (https://anlauf-gegen-gewalt.org).

Wir bedanken uns bereits im Voraus bei allen Betroffenen für das entgegengebrachte Vertrauen.

Ihre Aufarbeitungskommission
Jeannine Ohlert, Benny Barth, Martina Lörsch, Angela Marquardt, Bettina Rulofs & Meike Schröer

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